Der Aufwand, den manche Unternehmen betreiben, um geeignete Mitarbeiter zu finden, ist enorm - kostenlose wie kostenpflichtige Online-Jobbörsen werden bemüht, Stellenanzeigen in der regionalen Tageszeitung zu überhöhten TKPs gebucht, und selbst die einmalige Onlinepauschale in dreistelliger Höhe für die 30tägige Veröffentlichung im digitalen Stellenmarkt wird zähneknirschend aktzeptiert – allein: Der erhoffte Erfolg bleibt aus. Sowohl Quantität als auch Qualtität an Bewerbungen lässt zu wünschen übrig. Die angebotenen Stellen bleiben unbesetzt.
Active Sourcing - Aktiv geeignete Mitarbeiter suchen
Beim "Active Sourcing" bemüht sich das Unternehmen selbst aktiv um die Suche und Ansprache geeigneter Kandidaten. Ziel ist es Interesse zu wecken und eine Verbindung zum Unternehmen aufzubauen, um letztendlich den Kandidaten für sich als Mitarbeiter zu gewinnen. AIDA lässt grüßen!
Ein klassischer Weg für Unternehmen beim "Active Sourcing" ist bislang die Präsenz auf Jobmessen, Recruitingtagen oder universitären Veranstaltungen. Kontakte werden geknüpft, auf beiden Seiten entsteht ein erster Eindruck und der Talent bzw. Profil Pool füllt sich. So weit bekannt.
Neben Präsenzveranstaltungen bieten die beiden Karrierenetzwerke – XING und LinkedIn – sehr gute Chancen, Online fündig zu werden. Warum also nicht dort suchen, wo sich qualifizierte, potenzielle Mitarbeiter präsentieren?
E-Recruiting - Ran an den Mitarbeiter
Neben kostenpflichtigen Angeboten in den Karrierenetzwerken, wie beispielsweise dem XING Talent-Manager, gibt es eine kostenlose, wenn auch etwas aufwändigere, Möglichkeit des E-Recruitings über die erweiterte Suche. Ausgehend von den bereits erarbeiteten Jobprofilen ist klar, welche Anforderungen an das Profil des Bewerbers gestellt und welche Qualifikationen gesucht werden. Die Basis ist also geschaffen und damit kann die aktive Suche beginnen. Was braucht es aber noch für eine erfolgreiche Suche in den Karriereportalen?
- Premiumzugang – sonst darf man nicht alles sehen oder suchen.
- Strategie für gezielte Ansprache – in diesen Netzwerken sind auch viele Anbieter unterwegs, die lediglich etwas verkaufen wollen.
- Geeignete Recruiter, z. B. Personaler, Fachbereichs-/Abteilungsleiter – mit der passenden Online-Affinität, handelt es sich hier schließlich um eine neuartige Ansprache potenzieller Kandidaten.
- Zeit – die muss man sich nehmen, will man die Rosinen rauspicken und nicht nur Krümel.
- Empathie – Der Ton macht bekanntlich die Musik.
- Engagement und Durchhaltevermögen – dieses Vorgehen ist auf längere Frist angelegt und sollte auch so angegangen werden.
Los geht's mit dem Active Sourcing
- derzeitige Position
- Demographie (Bundesland, Stadt)
- Welche Skills bietet die Kandidatin/der Kandidat?
- Was sucht sie/er für die berufliche Entwicklung?
Aus der Fülle der Vorschläge lässt sich dann ein erster Überblick verschaffen. Gefällt ein Profil, sollte man den Kandidaten anschreiben; offen, interessiert und nicht zu umfangreich. In der Regel reagieren die Angeschriebenen auf eine freundlich und offen formulierte Nachricht. Auch wenn er oder sie nicht auf der Suche ist, erhält man meist eine höfliche Antwort, allein weil es schmeichelhaft ist angeschrieben zu werden und es dem Ego gut tut. Im besten Fall ist der Kontakt eine Investition in die Zukunft. Ist der/die Kontaktierte interessiert, entsteht ein Dialog, der zum Erfolg führen kann.
Einfach ist dieser Job sicherlich nicht, aber es lohnt sich, Zeit und Arbeit in diesen Prozess zu stecken. Vor allem wenn die zu besetzende Position in einer höheren Karrierestufe, etwa mit Budget- und Personalverantwortung, angesiedelt ist. Das Unternehmen hat es beim "Active Sourcing" selbst in der Hand die Qualität der Bewerber hoch zu halten und eine möglichst große Übereinstimmung in den Profilen zu finden.
Wir wünschen viel Erfolg beim E-Recruiting!